238
C. Länderkunde,
§ 371. Klima und Bewässerung. Die Randlandschaften des X er-
halten im Sommer, die im 8 und W im Winter genügende Niederschläge.
Zu allen Jahreszeiten ist das östliche Randgebirge reichlich befeuchtet; das
Innere dagegen erhält oft erst nach jahrelanger Trockenheit Regen. Die
Flüsse haben dort nur zeitweise einen zusammenhängenden Wasserfaden und
bestehen meist aus Lachen; sie führen den Namen Krieks. Im 80 findet sich im
Murray [mdrre] mit dem Darling das einzige Flußsystem mit dauerndem
Wasser. Die Seen in der großen Ebene westlich des Darling haben geringe
Tiefe, trocknen oft aus und sind an den Ufern weithin mit einer Salzkruste bedeckt.
124. Landschaft aus dern Südaustralischen Gebirge.
Lichter Wald von Eukalyptusbäumen, die 100 rn und mehr Höhe erreichen, begleitet den Futz der nur in den
Schluchten bewaldeten Gebirge. Am Boden des Kriek ziehen sich Wasserlachen hin. Vorn im hohen Grase
stehen ein Eukalyptus und eine Akazie, in der Mitte ein Flaschenbaum und einige Drasbäume.
§ 372. Pflanzen- und Tierwelt. Den Wald gebieten der Rand-
Landschaften, die im 0 Urwald tragen, schließen sich hier die Grasland-
schasten an. Sie bilden „das große Schasparadies" Australiens. Daraus
folgt die Wüste des Innern. In den trockensten Gebieten ist der Boden
wüstenartig und nur spärlich mit einem harten, borstigen „Stachelschwein-
grase" bedeckt, dessen Halme ohne jeden Nahrungsstoff sind. Stellenweise
findet sich undurchdringliches Eukalyptusdickicht und Akaziengestrüpp, Skrnb
[straf)]. — Die Tierwelt unterscheidet sich insofern von der auf anderen
Erdteilen angetroffenen, als die höheren Ordnungen der Säugetiere «Wieder-
käuer, Dickhäuter, Raubtiere und Affen) in Australien ursprünglich nicht
auftreten, weil die Insel schon srüh von Asien losgelöst wurde.
Zu den Säugetieren gehören uur der wilde australische Hund und
die Beuteltiere, deren größtes, das in Herden weidende Känguruh, eiu
beliebtes Jagdtier ist. Seltsam ist das eierlegende Schnabeltier.
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Murray Australiens Australien Asien
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 3. Australien und Polynesien. 239
Die artenreichere australische Vogelwelt hat sich ebenfalls in eigener Rich-
tung entwickelt (schwarze Schwäne, weiße Adler, Papageien, Emu-Strauße).
Die Singvögel, Fische und besonders sämtliche Haustiere (Schafe) sind
erst seit der ersten europäischen Niederlassung (1788) vertreten.
K 373. Bewohner. Die Urbewohner, die Anstralneger, von
dunkelbrauner Hautfarbe, konnten trotz ihrer guten geistigen Begabung bei
dem Mangel an Quellen und einer so beschränkten Pflanzen- und Tierwelt
über ein höchst dürftiges Leben nicht hinauskommen. Fische, Muscheln,
eßbare Wurzeln und Baumfrüchte, dazu die Erträgnisse der Jagd bilden
ihre Nahrung. Ohne feste Wohnsitze schweifen sie in Horden im Innern
umher. Zur Herstellung ihrer Wohnung befestigen sie biegsame Stäbe an
beiden Enden im Boden und bedecken sie mit Blättern. Eigentümlich ist eine
ihrer Waffen, der Bnmerang, ein knieförmig gebogenes Wurfholz, das nach
einem Fehlwurf zum Jäger zurückkehrt. Die weiße Bevölkerung beträgt etwa
5 Mill; die Zahl der Anstralneger ist nur noch ganz gering.
§ 374. Der Südosten bildet in jeder Hinsicht einen Gegensatz zu dem
übrigen Gebiet. Der regenspendende Wind ließ einen geschlossenen Wald
auskommen, der Bauholz liefert, Schalten bietet und die Landschaft ver-
fchönt. Hier barg der Boden Goldschätze, die die Einwanderer anzogen.
Der von 30 kommende Regen gibt Gelegenheit zum Betrieb einer ein-
träglichen Viehzucht im großen (§ 375). Darum haben sich die Europäer
dieses Teiles bemächtigt und ihm ein europäisches Ansehen gegeben.
125. Artesischer Brunnen in Australien.
Die australische Steppe wird nach dem Innern zu immer weiter der Kultur gewonnen durch Artesische
-vrunnen, d,^ den dürren Boden in Ackerland oder in saftige Weideflächen verwandeln und Trinkwasser
liefern, on Queensland ist eine riesige Zahl solcher Brunnen erbohrt, teilweise aus groher Tiefe.
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Urtvald in Brasilien. Die Urwälder im Gebiet des Amazonenstromes prangen in der zum Licht drängenden Fülle tropischen Pflanzenwuchses üppiger^
und farbenprächtiger als irgendein anderer Urwald der Erde. Die Baumriesen werden von Kletter- und Schlinggewächsen umstrickt, und manche Pflanzenarten
senken ihre Wurzeln in die vom Regen aufgeweichte Rinde. Der Boden bildet einen dichten Teppich von Farnen, Orchideen u. a. So dringt nur an einzelnen
Stellen, wo Gewässer sich Bahn durch den Urwald brechen oder wo ein Bauitiriese im Todessturze weithin alles schwächere Gewächs erschlug, das Sonnenlicht in
das bläulich-schwarze Dunkel des Unterholzes. Fast nie sieht der Reisende hier ein Tier, bei seiner Annäherung flieht alles, besonders die durch ihre schreckenden
Schreie sich verratenden Papageien, und so wird er in all der Pflanzenherrlichkeit fast erdrückt von dem Gefühl trostlosester Einsamkeit.
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250
C. Länderkunde,
aller Art bedeckt: mit Getreide, Baum-
wolle, Aprikosen und Pfirsichen, vor
allem aber mit der in regelmäßigen
Reihen gezogenen D a t t e lp alm e, der
„Königin der Oase". So wird die Oase
svon dem ägyptischen Uah — Wohn-
stätte, Rastort) zur „Speisekammer
der hungernden Wüstenstämme".
Im übrigen ist die Pflanzenwelt der
Wüste dürftig und beschränkt sich auf
harte Gräser und Dorngebüsch; auch
die Tierwelt ist nicht reich. Von den
Vögeln spielen die Raubvögel eine
Rolle, unter den Reptilien die Skor-
pione, von Säugetieren kommt außer
Springmäusen eine Fuchsart vor.
Mehr Leben herrscht am Rande der
Wüste, von wo Antilopen, Gazellen und
Strauße hineindringen, denen Löwen,
Panther und Hyänen nachstellen. >
Die Bewohner, etwa 5 Mill.,
leben in den Gebirgen und Oasen.
Manche schweifen als gut berittene
Räuber durch die Wüste (Beduinen)
oder dienen den Reisenden als Führer.
Das Reisen einzelner in der Wüste ist
unmöglich,, darum vereinigen sich die
Reisenden zu größeren Gesellschaften,
Karawanen genannt.
Aufgabe. Womit muß eine Kara-
wane ausgerüstet sein?
§ 401. Eine der wichtigsten
Oasenlandschaften ist Fessän, über
die der früher vielbenutzte Karawanen-
weg von Tripolis zum Tfäd-See geht.
Hier liegt die kleine Stadt Mürfuk,
gegen die Räuber der Wüste mit
einer Lehmmauer umzogen. Alt-
bekannt ist das fast 30 m unter dem
Meeresspiegel gelegene Siwah in
der Libyschen Wüste mit dem schon
von Alexander dem Großen besuchten
Ammonsorakel, dessen Tempel noch
heute steht. Hier wachsen gegen
200000 Dattelpalmen; der jährliche
Versand nach Unterägypten beträgt
80000 Zentner.
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Alexander_dem_Großen Alexander
I. Europa. — 1. Allgemeines.
41
§ 48. Gewässer. Die Flüsse Europas unterscheiden sich von denen
der übrigen Erdteile dadurch, daß sie nicht im wesentlichen einem großen
Quellgebiet entspringen, sondern verschiedenen Flußzentren angehören; die
wichtigsten derselben sind: der St. Gotthard, die Karpaten, die Waldäi-
Höhe; ein kleineres ist das Fichtelgebirge.
Für die Entwicklung großer Flüsse bietet das Tiefland im 0 am meisten
Raum, wo die Wolga als größter europäischer Fluß auftritt. Die Flüsse
der drei südlichen Halbinseln und im südöstlichen Rußland erleiden im
Sommer große Schwankungen im Wasserstande. Die Seen sind zahlreich
im Gebiet der Ostsee, im Russischen und im Schwedischen Tieflande, in
Irland und am Fnß der Alpen.
Aufgabe. Welche Flüsse entspringen auf den genannten vier Flußzentren?
§ 49. Pflanzen- und Tierwelt. Der 8 Europas ist durch immer-
grüne Gewächse gekennzeichnet. Sie tragen lederartige Blätter, die das
Wasser lange festhalten, und die auch im Winter nicht abfallen. Von hoher
Bedeutung sind die Südfrüchte, unter denen besonders die Apfelsinen
und Zitronen wichtige Handelsartikel sind. Der Ölbaum (Olive) liefert das
Öl, das der südlichen Bevölkerung als Butter dient. Dazu kommen Lor-
beer, Myrte und Zypresse und der wildwachsende Oleander. Aus
Amerika wurden die Agaven und Kakteen, aus Australien der Gummi-
bäum eingeführt.
Das übrige Europa hat fommergrüne Laubbäume. Der Sw liefert
den meisten Wein, für den im nebligen und feuchten Großbritannien die
nötige Sonnenglut fehlt. Die Wälder der Mittelgebirge und des Nordens
bestehen aus Nadelhölzern. Wegen der hohen Winterkälte reicht die Rot-
buche im 0 nur bis zu einer Linie von Königsberg bis zur Halbinsel Krim.
Die Tierwelt hat weniger eigentümliche Formen als die übrigen Erd-
teile. Wolf und Bär wurden zuerst auf den Britischen Inseln ausgerottet,
kommen aber noch im 0 Europas vor. Gemsen sind zahlreich in einigen
Teilen der Alpen, außerdem sind sie in Nordspanien und in den Karpaten
erhalten. Als Zugtier wird in Südeuropa der Esel und das Maultier
mehr gebraucht als das Pferd.
Aufgaben. 1. Welche Ortsnamen in Deutschland deuten auf das frühere
Vorkommen des Bären, des Wolfes? 2. Welche Namen auf „rode" deuten
auf Lichtung unserer Wälder?
§50. Bevölkerung. Die Bewohner Europas sind meist Weiße und
gehören der das Mittelmeer umwohnenden Mittelländischen Rasse an.
Ihre Zahl beträgt 450 Millionen (= 14 aller Menschen). Kein anderer
Erdteil ist so dicht bevölkert. Am dichtesten ist die Bevölkerung im indnstrie-
reichen W, am dünnsten im N und No. An Zahl und Bedeutung treten
die Germanen, Romanen und Slawen hervor; die Germanen sind
vorwiegend protestantisch, die Romanen römisch-katholisch, die Slawen
meist griechisch-orthodox oder auch römisch-katholisch.
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ostsee Schwedischen_Tieflande Irland Europas Amerika Australien Europa Königsberg Europas Nordspanien Südeuropa Deutschland Europas
Die Bewohner Deutschlands.
22
mit der nordamerikanischen Gegenküste unter 45° hat, und daß die Mitteltemperatur der
skandinavischen Küste 9° höher ist, als sie ohne ihn sein würde.
3. Die Oberrheinische Tiefebene hat 10v2—11 °, Ostpreußen nur 6x/2—170 mittlere Jahres-
wärme (Deutschland im Durchschnitt 8—9°; der Rhein ist jährlich etwa 25, die Weichsel 80 Tage
mit Eis bedeckt (Grund s. oben.)
4. Was der Süden an Wärme mehr haben sollte als der Norden, wird durch die Höhen-
läge wettgemacht (Jahresmittel Münchens 1° niedriger als Hamburgs).
5. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 ein (Grund der Verschieden-
heit!), Deutschland im Durchschnitt 65 ein. Deutschland liegt in dem Gebiet der Niederschläge
zu allen Jahreszeiten; am regenreichsten ist durchweg der Juli.
20 6. 42% aller Winde wehen aus Südwest oder West. Die barometrischen Minima liegen
meist in der Gegend von Island; das für uns maßgebende Maximum befindet sich dagegen meist
über Spanien und den benachbarten Teilen des Atlantischen Ozeans. Der dadurch bedingte
Südwind wird durch die Achsendrehung der Erde nach rechts abgelenkt und tritt deshalb bei uus
als Südwest auf. Südwest- und Westwinde sind von großer Bedeutung nicht bloß für die
Niederschläge, sondern auch für die Temperatur, da Seewinde durchweg milder und wärmer
sind als Landwinde. (Grund!)
7. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das
wichtigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum ist die Buche.
Sie ist an das Seeklima gebunden und reicht ostwärts kaum über die Grenze Deutschlands und
Österreichs hinaus. Mit Wald ist der 4. Teil Deutschlands bestanden. 2/3 der Wälder sind
Nadelwälder (aus den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte und Edeltanne). Mitten
durch Deutschland läuft die Grenze des Weinbaues. Der nördlichste Punkt des Wein-
banes überhaupt befindet sich bei Grünberg in Schlesien.
8. Die großen Raubtiere sind ausgerottet. Der Wolf kommt zuweilen noch aus
Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber. Selten läßt sich noch ein Luchs, etwas häufiger
die Wildkatze blicken. In einigen Waldungen hat sich noch das Wildschwein erhalten. Selten
geworden ist auch der Biber. Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen. Das Elentier wird noch gehegt in
einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß
in Oberschlesien. In den Wäldern der Ebene kommt das Birkhuhn, in den Gebirgswäldern der
Auerhahn vor, über den Alpen schwebt der Stein-, über den Küsten der Seeadler. Unter den
Reptilien ist stellenweise die Kreuzotter noch recht stark vertreten.
6. Die Bewohner Deutschlands.
21 1. Deutschland ist zu 92% von Deutschen bewohnt. Bon den 8% Nichtdeutschen
kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte
polnisch, in Westpreußen */»/ in Schlesien in Ostpreußen V5. Was versteht
man unter Polengefahr? Die Tätigkeit der Ansiedelungskommission! Große
polnische Arbeiterkolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden;
der Kreis Recklinghausen hat z. B. 20% Polen (Ursache?).
Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (1/5 Mill., Grund?). Außer
den Polen sind an Slawen vorhanden die Masnren in Ostpreußen, die Kassnben südwestlich
von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden an der oberen Spree.
Zahl der Nichtdeutschen: Polen fast 4000000, Franzosen 200000, Masuren 150000, Dänen
140 000, Litauer 100 000, Kafsuben 100 000, Holländer 80 000, Italiener 70 000.
2. Eine Linie, die ungefähr in der Richtung Krefeld—kassel—harz—meseritz
(Posen) quer durch Deutschland führt, trennt die „plattdeutsch" Redenden Nieder-
dentschlands von den „hochdeutsch" Redenden Oberdeutschlands.
Die Oberdeutschen scheiden sich in 4 Stämme. Im Süden wohnen neben-
einander Schwaben und Bayern (Grenze Lech; die Schwaben in der Ober-
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Extrahierte Personennamen: Grünberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Rhein Jahresmittel_Münchens Hamburgs Deutschland Deutschland Island Spanien Atlantischen_Ozeans Deutschland Europas Deutschlands Deutschlands Deutschland Schlesien Oberschlesien Deutschlands Deutschland Polen Posen Westpreußen Schlesien Ostpreußen Recklinghausen Polen Ostpreußen Danzig Polen Masuren Holländer Posen Deutschland Oberdeutschlands Schwaben Schwaben
182
34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund.
gelegt wurde. Auch ein Labyrinth finbet sich in der „Urania" oder, wie der Volksmund sie nannte, die „Uräni".
Den Bergrücken mit seinen Bäumen läßt der Meister unangetastet. Er umfriedet ihn zum sogenannten „Haag", zu einem von Wegen durchschnittenen Naturparke, wo sich 400 zahme Hirsche und Rehe tummeln, und bringt drinnen die einzelnen Tiergehege unter, welche zu Wilhelms Zeiten eine Sehenswürdigkeit der Transnitz bildeten, den Kinigl- oder Kaninchengarten, die drei Fasangärten, den Fuchsgarten, Hasengarten, Straußengarten, das Schwanenhaus.
Ja, was ließe sich nicht alles von diesen Tieranküusen und den Bemühungen des Kronprinzen ihretwegen berichten! Einmal werden in Genua ein paar lebendige Schildkröten „zimelich groß, Ettliche Henne vnnd hen, zwen papegey", ein grauer und ein grüner gekauft, außerdem für 5 Kronen ein Affe, Geflügel aus Algier, „Allerley seltzsame Mörvisch". Ein andermal läßt Wilhelm ebendort Nachfrage halten nach „allerley seltzsamen vnnd Tnrggischen Dingen", dann gibt es wieder Anschaffung von babylonischen Hennen oder es wird ein Bär gebracht, ein Löwe, ein Leopard. Anno 1576 erfolgt die Übersendung eines auserlesenen Papageies und vorsorglicherweife macht der Agent darauf aufmerksam, daß er „In der erst nit gleich Wirt ansahen zu reden, Aber so balt er anfacht, so schwetzt er vil".
Über seinen zoologischen Garten, denn das ist es doch gewiß, läßt sich der Herzog, wenn er abwesend ist, von seinem Burgpfleger genau Bericht erstatten und erfährt dabei einmal, daß Seiner Fürstlichen Gnaden „Thier vnnd gefigl alles frisch vnnd gesundt ist", ausgenommen die weiße Elster, „die hatt vrlanb genomen".
Was für Erfolge die Kaninchenzucht erziele und wie viele Kaninchen man fchon erzogen, fragt Wilhelm an und der Pfleger erwidert alsbald, daß er „die kuniglen, so heraust im garten sint, nit erzelen, derhalben auch wievil derselben sindt nit wiessen kuune".
Dieser Tiergarten, über 60 Tagwerke groß, breitete sich längs des ganzen Höhenrückens aus. Und wo im Norden der Stadt die duftige Waldesfrische des Buchenhages, gegen die Isar hin sich senkend, ein Ende nimmt und freundliche Wiesengründe sich erstrecken in der Nähe des rasch dahinfließenden, angenehme Kühlung spendenden Gebirgswassers, erst dort beginnt wieder die Herrschaft der Kunst und wird der neue Hofgarten angelegt ober, wie er in den Rechnungen heißt, der „Neue Lust- vnnd Jhrrgarten". Es war dies eine Lösung der gestellten Aufgabe, wie sie gerade im Gegensatze zu Heidelberg, wo alter Waldbestand geopfert werden mußte, um eine große Fläche zu gewinnen, nicht feinsinniger und glücklicher gedacht werden kann.
Huffuagel, der wohl oftmals dort gewandert, weiß das Werk nicht genug zu rühmen, „darin selzame anßlendische frücht von köstlichen bäwmen, frembde kränter vnnd gewechß, Blumen anß Welschland, Hispanien und Frauckrich herzubracht, mit kleinen feldlein, Irrgarten und kamerladen znfehen, die alle
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_V._von_Bayern Wilhelm_V. Wilhelms Wilhelm Wilhelm
Südafrika 61
b) Französisch Kongo und c) Portugiesisch Westafrika (An-
gola mit Loanda) nehmen Oberguinea und das westliche Randland des Kongo-
ibeckens ein. Sie sind wirtschaftlich wenig erschlossen und arm an Siedelungen.
5. Südafrika.
1. Das Land. Das südafrikanische Becken liegt bedeutend höher, als
das Kongoland, dessen Westrand sich nach 8. hin fortsetzt. Der aufgebogene
Steilrand steigt bis 2700 in auf; die durch Täler zerschnittenen Hochflächen
sind oft von wilder alpenhafter Form; sie sind durch den jähen Wärmewechsel
und den Wind erheblich abgetragen worden. Da das fließende Wasser
fehlt, sind die Berge vielfach in ihren eigenen Schutt gehüllt. — Im S.
und 0. wird Südafrika von einem Faltengebirge begrenzt, das im ö. Teil
Drakensberge heißt (3700 m). Das Innere des Beckens (1000 in) liegt
bei den vorherrschenden 80.-Passat im Regenschatten; es ist daher dürr und
steppenartig (Kalahäristeppe) und reich an Salzseen. Wirtschaftlich ist dies
Gebiet im Innern nur durch Viehzucht (Schafe) nutzbar. Die Flüsse vertrocknen
in der regenlosen Zeit. Selbst der Oranjestrom, l1^ X Rhein, kann
in seinem Unterlaufe durchwatet werden; auch er leidet an Schnellen und
Fällen. — Weiter nach N., in den Tropen, wird das Land feuchter. Hier
entspringt der Sambesi, der in den Viktoriafällen eine Stufe von 120 m
überspringt bei einer Breite von 2 km.
Das trockne Klima ist der Gesundheit sehr zuträglich. — Die Pflanzen-
welt ist im 8. reich an kaktusähnlichen, baumhohen Wolfsmilchgewächsen und
Heidekräutern, die sich am Kap in eigener Weise den Wachstumsverhältnissen
angepaßt haben und viele endemische Formen enthalten*), die an westaustralische
erinnern. — Der ehemalige Reichtum an Steppentieren, wie Antilopen, Gnus,
Springböcken und Quagga ist dahin. Schafe, Angoraziegen (Mohairwolle),
Rinder und Strauße werden gezüchtet. — An entlegenen Stellen haben sich
einzelne vorweltliche Tiere erhalten, z. B. das Erdferkel, der Goldmull.
2. Die Bevölkerung umfaßt die gelben Südafrikaner, die Hotten-
totten und Buschmänner und die Bantuneger, zu denen Hererö und die
später eingewanderten tatkräftigen, kriegerischen Snln oder Kaffern (arab.
kafir = ungläubig, weil nicht mohammedanisch) gehören. Eingewandert
sind ferner Niederländer oder Buren, die ihr Volkstum bewahrt haben, und
Engländer. Südafrika ist durch die starke Besiedlung mit Weißen
ausgezeichnet. Außer Viehzucht wird Bergbau auf Gold und Diamanten
betrieben.
Der 8. und das Innere ist englisch, der W. deutsch und der
No. portugiesisch.
a) Deutsch-Südwestafrika. Nenne die Flußgrenzen im N. und 8.!
Von den wüstenhaften Sanddünen des Küstenlandes steigt das Land langsam
zum Hochlande zu mehr als Brockenhöhe an, von weiten Tafelländern, Tafel-
bergen, Bergketten und Einzelgipfeln überragt. Die Trockenbetten der Regen-
flüsse haben Furchen durch das Land gezogen. — Wenn nach dem höchsten
Sonnenstande der Regen in kurzen, heftigen Güssen fällt, dann sprießt frisches
Grün hervor; die Steppe legt ein Blumenkleid an, kurze Zeit füllen sich die
*) Gr. en demos = im Volke, alfo in dem Lande, dem Lande eigentümlich.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Nordasien. 53
Dazu kommen die großen Wärmegegensätze des dortigen Landklimas: lange,
strenge Winter mit furchtbarer Kälte und nach raschem Übergange heiße
Sommer, in denen sich die Pflanzenwelt entwickelt. So hat Jakutsk, das
weniger nördlich als Bergen liegt, im Januar —43°, im Juli 19°. Zu
dieser Gestaltung des Klimas trägt außer der n. Lage Sibiriens Bodenge-
staltung bei. Es ist im 0. überall von Randgebirgen umgeben. Hier
herrscht daher die größte Kälte, das Gebiet des Sibirischen Kältepols
(S. 29), wo man bis unter —70° beobachtet hat. Das günstigste, dem
Anbau von Früchten recht zuträgliche Klima haben die s. Gebirgstäler und
Ebenen. So eignet sich auch der größte Teil des Amurgebiets zum Feldbau;
in Kamtschatka dagegen (zwischen 50 und 600 n. B.) will Getreide nicht mehr
fortkommen; wohl aber gibt es hier dichte Laub- und Nadelwälder.
Die Pflanzen-und Tierw elt ist in den einzelnen Gegenden Sibiriens
sehr verschieden. Der Sw. ist eine Fortsetzung der turanischen Steppe und
wird hier wie dort von dem Nomadenvolke der Kirgisen bewohnt. N. davon
zieht sich vom Ural bis zum Altäi ein breiter Gürtel fruchtbarer
Schwarzerde hin, die sich infolge zahlreicher Niederschläge und genügender
Jahreswärme zum Ackerbau wohl eignet. Noch weiter nach K erstreckt sich
vom Ural bis zum Großen Ozean ein breiter Gürtel von Nadelholz-
Waldungen, die Heimat von allerlei Pelztieren, Zobel, Hermelin, Polar-
fuchs und wilden Jägervölkern. Den äußersten N. Sibiriens erfüllen die
Sumpf- und Moosflächen der öden Tundra.
Die Tundra ist die unabsehbare Wüste des Nordens. Im 8. grenzt sie
an den Gürtel der Wälder; im N. verschmilzt sie mit der dämmernden Fläche
des Eismeers. Während des 8—9 Monate langen Winters ist die gefrorene
schneeweiße Tundra eine grenzenlose, blendend' weiße Ebene. Die Riesen-
ströme liegen unter dicker Eisdecke. Tage, Wochen kann das flüchtige Gefährt
des Reisenden über^die Schneewüste gleiten, ohne eine menschliche Wohnung
anzutreffen. Die Sonne erhebt sich wochenlang gar nicht bis über den Hori-
zont; der Silberglanz des Mondes und die Strahlengarben des Nordlichtes
erhellen das lange nächtliche Dunkel. Oft braust die'„Purga", der grausige
Schneesturm der Tundra, in furchtbarer Macht über die Schnee-Einöden
und begräbt unter ihren lawinenartigen Schneemassen die Hütten der Ein-
geborenen. Der König der Tiere in sener „Zone des Eises" "'ist der Eisbär;
weiter s, hausen der Wolf, der Polarfuchs und das wilde Renntier. — In
dem kurzen Sommer zeigt die Tundra ein ganz anderes Bild. Der Moor-
bvden taut einige Zoll auf, bildet Sümpfe, Seen und Rinnsale, deren Ufer
sich mit Laubmoosen, Flechten, Gräsern, Zwergweiden und Beerenstauden be-
decken. Hier weidet der Samojede seine Renntierherden, begleitet vom Hunde,
dem zweiten Haustier des Nordens. Von 8. her ziehen zahllose Scharen
von Polarenten, Gänsen und Schwänen heran und erfüllen die Luft mit
betäubendem Geschrei und Geschnatter. Wolken von Mücken und Bremsen
sind in dieser kurzen Sommerszeit eine Landplage sür Menschen und Vieh.
Die Bevölkerung Sibiriens ist entsprechend der Natur des Landes
nur sehr gering, a) Die Eingeborenen, etwa V2 Mill., gehören der
mongolischen Rasse an, sind dem Schamanentum*) ergebene Heiden und
gliedern sich in zahlreiche Hirten-, Jäger- und Fischervölker. In West-
Sibirien leben u. a. die Kirgisen und weiter n. die Samojeden, im
0. die Jakuten und Tuuguseu, am Beringsmeer die Tschuktschen.
Die meisten Stämme gehen durch Vermischuug mit den Russen dem Unter-
gange entgegen, b) Die Eingewanderten, die große Mehrzahl der
*) Die Schamanen oder Priester dieses Glaubens führen Zauberkuren
Ahnen Derm:^e''n ^weilen den Verkehr der Lebenden mit ihren verstorbenen
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